Die Wandlungsphasen der Elemente sind ein Welterklärungsmodell, das auf jahrtausendealter Naturbeobachtung beruht und dabei bis heute nichts an Aktualität und Gültigkeit verloren hat.
Ein Raum für künstlerische Auseinandersetzung öffnete sich mir – ausgehend von der Fülle der Zuordnungen in ihrer Ganzheitlichkeit:
Symbole, Farben, Jahreszeiten, Lebenszeiten, Himmelsrichtungen, Sinne, Organe, bis hin zu seelischen Befindlichkeiten. Alles ist Teil einer umfassenden Kosmologie.
Sie beinhaltet einerseits die Reduktion auf das Essentielle und verweist zugleich auf die Spur des Lebendigen, das über jedes Modell hinausgeht.
In Erweiterung der Wahrnehmungs- und Wirklichkeitsebenen über die fünf Sinne hinaus, kann (m)ein eigener Kosmos entstehen, in dem auch die Ausdrucksformen Malerei – Fotografie – Holzschnitt und Objekt ihre Phasen durchlaufen:
In der Malerei vom Gestischen zur reduzierten Setzung
- in der Fotografie vom Abbilden und Sammeln strukturierter Oberflächen hin zur Aktionsdokumentation und zu kleinen Inszenierungen
- im Holzschnitt von der Gravur als Kürzel hin zu Farblichtschichten
- im Objekt als weiterem Weg zur Verkörperung von Ideen.
Die Annäherungsbewegung geht von der äußeren zur inneren Natur des Selbst und aller Dinge.
Gudrun Sämann